Die Zukunft beginnt immer HIER, und sie ist immer FLÜCHTIG…
Deshalb passt es auch, dass die erste große thematische Ausstellung im ZAM schon abgebaut wird, während diese Notiz über sie erscheint. So rasant die Zeit seit der Eröffnung am 16. Oktober 2021 vorbeiging, so aktuell bleibt die Fragestellung der Schau: Was soll anders werden, damit es morgen besser ist?
„Stadt der radikalen Öffentlichkeit“, „Erinnerungsbilder der Zukunft“ und die Ergebnisse des Call for Ideas von „KNOW HOW TEILEN MACHT STÄDTE STARK“ haben darauf Antworten gegeben, die so naheliegend wie überraschend, so tiefgründig wie humorvoll, so utopisch wie machbar sind. Und die Geschichte geht weiter: 2022 wird das Jahr des Machens und der Umsetzungen werden, denn eine große Zahl der Ergebnisse zumindest des Call for Ideas soll ja das Licht der Welt, bzw. die Lichter der Stadt erblicken, aus der sie kommen. Um dann selbst zu leuchten.
Sowohl die Entstehungsgeschichte der Ausstellung(en) als auch ihre Materialisierung im Raum machen „Die Zukunft beginnt HIER >“ zu einem ZAM-typischen Prototypen: Starkes und relevantes Thema, direkte Kommunikation, flache Hierarchien und die unbändige Freude am Machen und Gelingen haben in diesem Fall das 1. Humanities Festival der FAU https://www.ikgf.fau.de/events/upcoming-events/ und das ZAM zusammengebracht. In nur drei Monaten Entwicklungszeit, die wir mit dem Team um Festivalorganisator Markus Prummer, mit Prof. Christine Albert von der Designfakultät an der Ohm-Hochschule Nürnberg und ihren Studierenden sowie mit Studierenden vom Interaction Design Lab der Fachhochschule Potsdam um Jordi Tost und Prof. Frank Heidmann zubrachten, ist ein spannender Dreiklang entstanden. Mit im Bunde: Das Zukunftsmuseum Nürnberg, mit dem wir die Leidenschaft für Prototypen teilen. Es war vertreten durch Dagny Müller.
Während der zentral stehende Open Sauce Automat (sic!) aus Potsdam als augenzwinkernder Prototyp sehr weit durchgestaltet ist und quasi montagefertig angeliefert wird, entstehen die Erinnerungsbilder aus der Zukunft in einem dreitägigen Workshop vor Ort im ZAM – aus dort gefundenen Materialien, die über persönliche Assoziationen verknüpft werden. Mit Themen, die in die Zukunft weisen: Rekombination, Baustein, Identität. Nochmal anders verhält es sich mit der Ausstellung der Ideen aus dem Call for Ideas im Erlanger Post Corona Stadt Projekt: Die sind ganz konkret, haben den Anspruch, machbar zu sein oder es zu werden. Wenn wir sie beherzt anpacken.
Ganz nebenbei ist ein innovatives Ausstellungssystem entstanden, das frisch geerntete Stämme des invasiven Japanischen Knöterich vom Ufer der Schwabach ebenso nutzt wie übriggebliebene Postkarten vom Call als Verbindungselemente und ehemalige Glas-Regalböden von Haushalts-Greiner als prismenförmige Standfüße. Viel Nutzen. Kaum Abfall.
Schade mag man nun denken, dass die Episode nur kurz war. Doch auf der anderen Seite: nun ist wieder Platz für Neues, und davon berichten wir demnächst HIER.
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Hinweis: Die Ergebnisse des Call for Ideas gibt es hier zu sehen: https://wiki.betreiberverein.de/books/projekte-und-ideen/chapter/post-corona-stadt-erlangen-call-for-ideas