Emily ist jetzt stolz
Wir haben es wieder gemacht: einen ganzen Nachmittag lang herumgespielt mit Glitter und Krimskrams, dabei wild fabuliert, eifrig notiert und uns die Ergebnisse am Ende präsentiert.

Beim zweiten Modellbauworkshop Ein ZAM für ALLE sind zwei neue bunte Ideenlandschaften vom zukünftigen ZAM entstanden. Die uns Bilder und Vorstellungen davon vermitteln, was es bei uns mal speziell für Kinder geben könnte.
Das Besondere war, dass wir nicht nur über Kinder und ihre Bedürfnisse an einem Ort wie unserem nachgedacht haben, sondern dass vier Kinder gleich selbst zu Wort gekommen sind und mitgebaut haben.





Für alle, die noch nicht wissen, was sich hinter dem ZAM für ALLE – Modellbau verbirgt: Wir entwickeln in kleinen Gruppen à 3 bis 4 Personen Nutzungsszenarien (diesmal für Kinder/Jugendliche, entweder in Begleitung oder aber schon allein). Dabei denken wir uns zunächst Personas aus – das sind sehr konkret beschriebene, aber keine echten Menschen, mit denen wir dann in einen typischen Tagesablauf starten. So gelingt es, eine große Bandbreite abzubilden und auch mal in Extremen zu denken. Ein Beispiel: Die vierzehnjährige Emily mit den akademisch gebildeten Helikoptereltern, die sich für ganz viel begeistert – oft aber an der praktischen Umsetzung scheitert, sich überschätzt, dann enttäuscht ist und grundsätzlich gerne über Regeln diskutiert. So weit so kompliziert. Wenn man das bis hier einmal gedacht und gebaut hat, inklusive der fiktiven Emily als LEGO-Figur, dann kommt auch schon fast automatisch die Problemlösung um die Ecke. In Emilys Fall: Es braucht sichtbare, klare Regeln, und notfalls eine Aufsichtsperson, die eingreift. Außerdem wird Emily ein eigenes Projekt starten. Dabei wird sie begleitet. Bei der Stange bleibt sie u. a. durch die Aussicht, ihr ganz eigenständig geschaffenes Projekt am Ende präsentieren zu können. Dafür gibt es sogar eine Auszeichnung. Darauf ist Emily jetzt stolz.
Das ist nur ein herausgegriffenes Beispiel. Über das Ganze gesehen ist erstaunlich, wie schnell in solch einem Prozess der berühmte Groschen fällt: Dieses Mal war es zu Beginn die Einsicht, dass es Sinn macht, in einem der beiden Modellbau-Teams die Gruppe der jüngeren Kinder anzuschauen, die noch mit den Eltern kommen, und im anderen Team die selbstständigeren. Oder dass man bei den begleiteten Kindern die Begleitperson(en) und ihre Motivation unbedingt mitdenken sollte.


Insgesamt: Eine Menge frischer Ergebnisse, gemeinsam gewonnen, und eine nicht zu unterschätzende Grundlage für Raumnutzungen, Raumgestaltung und zukünftige Organisation im ZAM.
Wir haben die Ergebnisse im Wiki abgelegt (https://wiki.betreiberverein.de/books/workshops/page/fur-kinder) und wer will, kann die Modelle im ZAM noch einige Zeit in echt anschauen.
Das Terrarium-Projekt
Was passiert, wenn wir ein Stück vom Fungarium Pilzmyzel kontrolliert verrotten lassen? Wie wirkt sich das auf den Boden und die Luft aus? Dies sind wichtige Fragen, denn eines Tages soll das Myzel z. B. als Verpackungs- und Isoliermaterial genutzt und anschließend umweltschonend entsorgt werden können. Das Terrarium-Projekt versucht dies umfassend zu beantworten.

Zur Erinnerung: Fungarium ist ein Startup, das ein Bio-Material auf Basis eines Pilzmyzels entwickelt. Diese Material ist vielseitig einsetzbar, praktisch als eine Art Bio-Styropor. Das ZAM ist eine Kooperation mit Fungarium eingegangen, indem es dem Team eine Arbeits- und Bürobasis bietet. Im Gegenzug baut Fungarium eine Bio-Werkstatt im ZAM auf.
Das Terrarium-Projekt funktioniert wie folgt:
In der kontrollierten Umgebung eines Terrariums werden festgelegte Umweltbedingungen geschaffen. Das Terrarium wird mit Erde gefüllt und einem Stück Pilzmyzel. Ventilatoren und eine Bewässerungsanlage sorgen für gleichmäßige Belüftung und Wasserzufuhr. Sensoren erfassen alle relevante Parameter, wie z. B. Temperatur, Feuchtigkeit, CO2, Methan, Lichtstärke, usw. Die Daten der Sensoren werden kontinuierlich aufgezeichnet und grafisch ausgewertet. So lässt sich der gesamte Zustand genau protokollieren. Dies geschieht über die Dauer eines Jahres hinweg.
Die gesammelten Daten können Aufschluss über den Einfluss des Myzelmaterials auf die Umwelt geben. Denn das Team plant nicht nur ein Terrarium zu bauen, sondern gleich mehrere. Nur so ist ein Vergleich möglich, insbesondere mit dem Referenz-Terrarium, wo kein Myzelmaterial vorhanden ist. Ruben vom Fungarium verspricht übrigens: Alle gesammelten Daten werden in Echtzeit für jeden einsehbar sein: Open Data eben!
Hört sich aufregend an und nach einer spannenden Reise, die viele Aspekte vereint: Wissenschaft, Technik, handwerkliches Geschick … und Spaß!
Das Terrarium-Projekt ist offen für alle, die sich dafür interessieren. Während der unterschiedlichen Projektphasen werden wir Mitmach-Tage veranstalten, zu denen wir rechtzeitig informieren.
Wir bleiben dran und werden regelmäßig darüber berichten.
Bald geht es los … Infos zum Umbau
Nach den umfassenden Vorbereitungen im vergangenen Jahr und in den ersten Wochen in 2023, die in vielen, vielen, vielen Ehrenamtsstunden von unseren Vereinsmitgliedern geleistet wurden, geht es nun bald los mit dem Umbau im ZAM hinsichtlich Brandschutz, Zugänglichkeit und damit auch einigen baulichen Veränderungen und Optimierungen für den Projektflächen- und Werkstattbetrieb.
Die Grafik zeigt im Überblick, was in den kommenden Wochen und Monaten passieren wird und wo es zu Einschränkungen kommen kann:

Die gute Nachricht ist: Wir wollen den Betrieb während des Umbaus soweit es geht aufrechterhalten. Schließen war keine Option!
So wird zunächst der Sanitärbereich im sog. Südhaus zur Baustelle, wenig später soll mit dem Einbau des Glasdachs im 1. OG für das zukünftige Atrium begonnen werden, um hier eine ausreichende Belichtungs- und Belüftungssituation herzustellen. Die im Südhaus beheimatete Werkstatt wird dann in das geräumte, gestrichene und elektrifizierte Aquarium im Nordhaus, das künftige Werkstättenhaus, umziehen.
Wir sind optimistisch, dass alles so klappt wie geplant, haben aber auch im Hinterkopf, dass Prognosen besonders schwierig sind, wenn sie die Zukunft betreffen. Let’s keep our fingers crossed!
Das ZAM vernetzt sich
Am 13.1. waren Aleksandra und Alex von der gemeinnützigen Organisation VULCA bei uns im ZAM. VULCA möchte die Makerspaces und FabLabs in Europa miteinander vernetzen. Und wie funktioniert das?
VULCA organisiert einmal jährlich ein Seminar, wo sich Vertreter:innen der verschiedenen Makerspaces treffen, Kontakte knüpfen und über gemeinsame Projekte sprechen. Für 2024 könnte das ZAM Veranstaltungsort sein.
Außerdem hilft VULCA bei der Organisation und Verteilung von Residency-Angeboten für Maker. So können Macher:innen zeitlich begrenzt ein Zuhause und einen Platz für ihre Ideen und Projekte finden – in einem befreundeten Makerspace irgendwo in Europa.
Das ist eine spannende Idee, und wir planen im ZAM die Räume im 2.OG als Residency-Wohnungen auszubauen. Dies passt wunderbar zur Kultur des Austauschs und Machens … auch weit über die Grenzen von Erlangen hinweg.
Die Elektrik zieht ins Aquarium ein

In der ersten Jahreswoche haben wir mit der Verlegung der Elektrik in der zukünftigen Elektronik- und Prototypenwerkstatt begonnen. Unter professioneller Anleitung von Lucas, dem Elektriker, und organisiert von Julian haben insgesamt 35 ehrenamtliche Helfer:innen 40 Stunden lang Kabel, Dosen, ISO-Rohre und Trassen verlegt. Was eine Leistung!




Vor allem hat es uns wieder gezeigt, wofür das ZAM steht: indem wir uns gegenseitig Know-how und Fachwissen weitergeben, lernen alle dazu. Die nächsten Aktionen warten schon …
Das war die WICMP …

Willkommen in 2023! Mit Impressionen von der WICMP, der Wintergalaktischen Club Mate Party, die Ende Dezember bei uns im ZAM stattfand, starten wir frisch und munter ins neue Jahr und wünschen euch allen einen guten Start!
4 Tage, mehr als 120 maker- und hackerbegeisterte Teilnehmer:innen (u. a. aus Bamberg, Würzburg, Regensburg, Ingolstadt), 1 Rave Cave, 1 Pizzaofen, 1 mobile Sauna und jede Menge Talks, die per Livestream übertragen wurden … das war die WICMP, ausgerichtet vom Bits’n’Bugs / CCC Erlangen.








Wer feiern kann, kann natürlich auch werkeln: Mit dem „ZAMverstromen“ der künftigen Werkstatt für Elektro & Rapid Prototyping ging es gleich in der ersten Januarwoche unter Anleitung von Lucas und Julian weiter. Infos dazu folgen im nächsten Newsletter und hier auf dem Blog.
Jahresendgruß aus dem ZAM und viele Dankeschöns!

Wir wünschen frohe Weihnachten, einen entspannten Jahresausklang und freuen uns auf ein makermäßig munteres Wiedersehen im neuen Jahr.
⭐ Ein großes Dankeschön geht an alle, die uns im vergangenen Jahr in vielfältiger Weise dabei unterstützt haben, dass das ZAM 2023 zu einem echten Zentrum für Austausch und Machen wird.
⭐ Ein großes Dankeschön geht an alle Mitglieder, die die Ärmel hochgekrempelt haben und in Hunderten von ehrenamtlichen Stunden das ZAM auf den bevorstehenden Umbau vorbereitet haben, die mitgedacht und mitgeplant haben, um gemeinsam einen Ort zu schaffen, an dem Menschen zusammenkommen und ins Machen kommen können.
⭐ Ein großes Dankeschön geht an alle, die schon heute zur unverwechselbaren und unkomplizierten „Macher“-Atmosphäre im ZAM beitragen, indem sie ihr Wissen und ihre Fertigkeiten in vielen verschiedenen Bereichen mit anderen teilen und mit Experimentierfreude ans Werk gehen.
⭐ Ein großes Dankeschön geht an alle, die uns 2022 bei den ersten großen Veranstaltungen im ZAM unterstützt und/oder diese (mit-)organisiert haben.
⭐ Ein großes Dankeschön geht an die Stadt Erlangen für das Vertrauen, die Unterstützung und die Überzeugung, dass es einen Ort wie das ZAM in Erlangen braucht.
⭐ Ein großes Dankeschön geht an den Fördergeber des Post-Corona-Stadt-Programms Erlangen, die Nationale Stadtentwicklungspolitik, der uns bis 2023 dabei unterstützt, dass „Know-how teilen macht Städte stark“ zu einer Blaupause für künftige Projekte in und um das ZAM herum werden kann.
⭐ Ein großes Dankeschön geht an alle Nachbar:innen und Kooperationspartner:innen, die wir in diesem Jahr kennenlernen und mit denen wir in zahlreichen Gesprächen ausloten konnten, in welcher Weise wir uns miteinander verknüpfen können bzw. wie wir bereits bestehende Kooperationen ausbauen können.
Und wer das ZAM immer 😉 noch nicht kennt: Vor dem Umbau ist das ZAM freitagabends ab 18 Uhr geöffnet für alle. Komm doch einfach mal vorbei!
Der Dezember ist da, kommet herbei …

Der ZAM Film
Das ZAM – Zentrum für Austausch und Machen entsteht. Schaut doch mal rein! Vor dem Umbau haben wir immer freitags ab 18:00 Uhr für alle Interessierten geöffnet …